Landesverband Braunschweig der Gartenfreunde e.V.
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Verfasst am 01.03.2022 um 15:10 Uhr

März: Anzucht von Tomaten

Die ersten reifen Tomaten. Sie werden auch Liebesapfel oder Paradeiser genannt

Schon die Maya haben 200 v. Chr. „xitomatl" kultiviert. Die größte Vielfalt an Tomaten kommt aus Mittelamerika, vor allem Mexiko. Nach der Entdeckung Amerikas kam die Tomate im 16. Jahrhundert zuerst nach Italien. Dort wurde sie vor allem als Zierpflanze kultiviert, die Früchte ab dem 18. Jahrhundert auch schon gegessen. Das erklärt vielleicht, warum die vielfältigsten und leckersten Tomatenrezepte aus Italien kommen. Bei uns in Deutschland ist sie erst seit 1900 als Gemüse bekannt. Heute ist sie aus keiner Küche mehr wegzudenken.


Ab Mitte März ist es Zeit mit der Tomatenanzucht zu beginnen. Die Tage sind lang genug und die Sonne scheint schon kräftig. Wer seine Tomaten selbst heranzieht, kann aus einem viel größeren Sortiment wählen als jemand, der im Mai vorgezogene Pflanzen kauft.


Wer sich für eine bestimmte Sorte entschieden hat, kann jetzt beginnen, die Tomaten auf der hellen und warmen Fensterbank vorzuziehen. Dazu benötigt man unbedingt Anzucht- oder Kräutererde. Diese Erde ist feinkrümelig und nicht gedüngt. Man nimmt einen kleinen Plastiktopf (ca. 6 cm Ø), füllt ihn mit der Erde und drückt sie etwas an. Der Topf sollte nur bis knapp 1,5 cm unter dem Rand gefüllt sein. Jetzt wird vorsichtig angegossen. In die Mitte des Topfes werden 3 Tomatensamen gelegt und dann mit 1 cm Erde abgedeckt und nur ganz leicht angedrückt. Jetzt wird noch einmal gegossen - aber vorsichtig, damit der Samen nicht freigelegt wird oder gar wegschwimmt. Um eine zu schnelle Verdunstung des Wassers zu verhindern, stülpt man eine Plastiktüte oder einen durchsichtigen Plastikbecher darüber. Der Topf wird auf das warme, helle Fensterbrett gestellt, jedoch nicht in die pralle Sonne. Schon nach einer Woche beginnt der Samen zu keimen und schiebt sich durch die Erde ans Licht. Die beiden ersten Blätter stecken häufig noch in der Samenschale fest. Bitte nicht versuchen diese abzuziehen, sonst reißt man die Wachstumszone ab und die Pflanze ist hin. Wenn die Samenschale abgefallen ist, entfalten sich die beiden Keimblätter. Jetzt sollte die Plastikhaube entfernt werden. Von nun an muss öfter gegossen werden. Wenn sich die nächsten Blätter bilden, wird die Tomate vereinzelt - der Fachmann sagt pikiert - d.h. jede junge Pflanze bekommt einen eigenen Topf. Je heller die Pflanze steht, desto gerader wächst sie. Erst ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, darf die Tomate ins Freie gepflanzt werden. Wenn sie dann etwas zu hoch geworden ist, kann man sie tiefer in die Erde pflanzen. Das macht der Pflanze nichts aus, im Gegenteil, sie bildet an dem unterirdischen Stängel noch weitere Wurzeln aus und wächst noch besser. Wenn man Stabtomaten gezogen hat, sollte man die Tomate an einem Stab anbinden. Diese Tomaten müssen entgeizt werden, d.h. Triebe, die sich in den Blattachseln bilden, müssen ausgebrochen werden, damit die Pflanze einen lockeren Wuchs bekommt. Bei Busch und Balkontomaten braucht man das nicht zu tun. Jetzt können wir nur noch darauf hoffen, dass wir einen warmen, sonnigen Sommer bekommen. Dann können wir uns auf eine Ernte von eigenen, schmackhaften Tomaten freuen.


 

Text & Bild: Claudia Heger